Zu seinem 50. Geburtstag im Jahr 2013 wartete das ZDF mit einer überraschenden Portion Selbstironie auf: In der Miniserie „Lerchenberg“, gedreht auf dem Mainzer Sendegelände, soll ein abgehalfterter, selbstverliebter, vollkommen untalentierter Sascha Hehn durch die junge ZDF-Redakteurin Billie Zarg (Eva Löbau) zurück auf den Bildschirm geholt werden. Natürlich muss das grandios scheitern, bietet dafür aber viel Anlass zu Witzen auf Kosten des Zweiten deutschen Beamtenparadieses. Der größte Gag nach der finalen Niederlage ist die Ankündigung Hehns, dann eben auf das „Traumschiff“ zurückzukehren, als Kapitän – damals längst beschlossene Sache.
"'Ist das’n Wunder“, nuschelte einst Stephan Remmler, 'dass mir da plötzlich klar war/ dass dieses Wunder wahr war?/ Oben auf’m Berg!' Auf welchen Zauberhügel passte das besser als auf den Mainzer Lerchenberg, denn da, da, da sitzt das ZDF, bis heute – nicht ganz zu Unrecht – verschrien als U-Funk für Gebissverleger, doch seit einigen Jahren eine Wunderheilung durchlebend. An der eigenen Mütze haben sich die Mainzer ein Stück weit neu etabliert als Heimstatt schrägen Humors, woran nicht nur die 'heute show' und das Nischenprogramm von ZDFneo großen Anteil haben, sondern auch die ZDF-Nachwuchsredaktion 'Das kleine Fernsehspiel' mit ihrem TV-Labor Quantum. (...)
'Lerchenberg' hat sich gemausert zum deutschen 'Episodes'. Die selbstbezügliche britische Erfolgsserie über das Serienfernsehen, in der 'Friends'-Star Matt LeBlanc sich ganz ähnlich wie Sascha Hehn selbst spielt, überrascht sogar auch in jeder Staffel mit derselben Handlung. An die schauspielerische Qualität von Stephen Mangan und Tamsin Greig kommen die Darsteller von 'Lerchenberg' zwar nicht heran, aber für hiesiges Humorfernsehen ist der subversive ZDF-Vorstoß überragend. Mit Remmler gesagt: 'Firlefanz, Feuer schlägt Funken/ Die Herzen glüh’n/ Lichtermeer, wo lodernde Flammen/ wie Blumen blüh’n'. (FAZ.net)
Sascha Hehn hat es geschafft: Endlich darf er anspruchsvolle Rollen spielen. Doch Saschas Event-Film "Hitlers Hundeführer" landet wegen eines PR-Debakels im Giftschrank. Denn Sascha hat Roberto Blanco vor laufenden Kameras in Kiwis Frühstücksfernsehen beleidigt. Dann taucht auch noch Saschas verschollener Sohn, Antoine Monot Jr., auf und verlangt eine Rolle auf dem "Traumschiff". Antoine möchte endlich mit dem Papa über die sieben Weltmeere schippern – natürlich als neuer Chefsteward. Billie beobachtet fassungslos, wie alles, wofür sie so hart gearbeitet hat, langsam den Bach herunterzugehen scheint ...
Verfasserangabe:
Drehbuch: Marc O. Seng, Felix Binder; Schauspieler: Karin Giegerich, Cornelia Gröschel, Anke Sevenich, Stephan Kampwirth, Eva Löbau, Matthias Lier, Sascha Hehn; Produktion: Katharina Dufner; Montage: Sven Müller; Kamera: Jenny Bräuer; Regie: Felix Binder; Musik: Matthias Mania
Jahr:
2023
Verlag:
Potsdam, filmwerte GmbH
Aufsätze:
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Beschreibung:
1 Online-Ressource (24 min), Bild: 16:9 HD
Schlagwörter:
Film
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Beteiligte Personen:
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Giegerich, Karin (Schauspieler); Gröschel, Cornelia (Schauspieler); Sevenich, Anke (Schauspieler); Kampwirth, Stephan (Schauspieler); Löbau, Eva (Schauspieler); Lier, Matthias (Schauspieler); Hehn, Sascha (Schauspieler); Müller, Sven (Cutter); Dufner, Katharina (Filmproduzent); Bräuer, Jenny (Kameramann(Cinematograph)); Binder, Felix (Filmregisseur)