Was für ein Zeitdokument: Ein DDR-kritischer Spielfilm des DDR-Studios DEFA, gedreht ab Ende September 1989. Er zeigt offen, wie Menschen den Glauben an den Sozialismus verlieren und die DDR deshalb verlassen. Das Drehbuch war Ende 1988 genehmigt worden. Regisseur Peter Kahane drängte vergeblich auf schnelle Umsetzung. Nun fanden die Dreharbeiten statt, während immer mehr Menschen auf den Straßen von Leipzig und anderen Städten für Reformen demonstrierten. Über alle wichtigen Daten des Herbstes von 89 hinweg bis über den Tag des Mauerfalls hinaus drehte Kahane DIE ARCHITEKTEN.
Ursprünglich hatte Kahane beabsichtigt, mit seinem Film Menschen Mut zu machen, die in der DDR bleiben und eben nicht nach dem Westen ausreisen wollten. Doch im Laufe der Dreharbeiten wurde ihm und seinem Team bewusst, dass das Script eine Gegenwart beschrieb, die es bei Fertigstellung des Films nicht mehr geben würde. DIE ARCHITEKTEN würde der erste historische Film über die Endzeit der DDR werden.
Mit großem Gespür für den Zeitgeist zeigt Kahanes Film einen Mann, der bis zum Schluss an einer Illusion festhält – und eine Frau, die nicht wartet, sondern ausbricht und ein neues Leben beginnt.
SYNOPSIS
Daniel Brenner, 38 Jahre alt, Architekt in der DDR, hat keine große Karriere gemacht, durfte bislang nur Buswartehäuschen projektieren. Die Ideale, die er als junger Architekturstudent hatte, hat er nicht verwirklichen könne. Aus diesem Zustand der Lähmung und Lethargie wird er noch einmal herausgerissen, endlich scheinen seine Träume Wahrheit zu werden. Durch die Unterstützung seines alten Professors erhält er den großen Auftrag, für Berlins Neubaugebiet Marzahn ein kulturelles Zentrum zu schaffen.
Daniel bildet mit ehemaligen Kommilitonen ein Team aus leidenschaftlich-engagierten Jungarchitekten. Gemeinsam suchen sie nach Alternativen zur staatlich verordneten Monotonie und Gleichförmigkeit, die weit über das Bauwesen hinaus bis in das Privatleben hineinreicht. Diese Erfahrung muss auch Daniel machen. Viel zu spät erkennt er, wie sehr seine Frau Wanda vom ewig gleichen Alltag erdrückt wird. Sie will nicht mehr warten, sondern ihr Leben im Hier und Heute leben, weshalb sie gemeinsam mit Tochter Johanna aus der DDR ausreist.
Gleichzeitig zum privaten Desaster platzen auch Daniels berufliche Utopien. Die monströse staatliche Bürokratie siegt erneut.
Verfasserangabe:
Schauspieler: Jürgen Watzke, Ute Lubosch, Kurt Naumann, Catherine Stoyan, Rita Feldmeier, Wolfgang Greese, Uta Eisold, Hans-Joachim Hegewald; Drehbuch: Thomas Knauf, Peter Kahane; Kamera: Andreas Köfer; Produktion: Herbert Ehler; Regie: Peter Kahane; Montage: Ilse Peters; Musik: Tamás Kahane
Jahr:
2023
Verlag:
Potsdam, filmwerte GmbH
Aufsätze:
Zu diesem Aufsatz wechseln
Suche nach dieser Systematik
Suche nach diesem Interessenskreis
Beschreibung:
1 Online-Ressource (103 min), Bild: 16:9 HD
Schlagwörter:
Film
Mehr...
Beteiligte Personen:
Suche nach dieser Beteiligten Person
Watzke, Jürgen (Schauspieler); Lubosch, Ute (Schauspieler); Naumann, Kurt (Schauspieler); Stoyan, Catherine (Schauspieler); Feldmeier, Rita (Schauspieler); Greese, Wolfgang (Schauspieler); Eisold, Uta (Schauspieler); Hegewald, Hans-Joachim (Schauspieler); Peters, Ilse (Cutter); Köfer, Andreas (Kameramann(Cinematograph)); Ehler, Herbert (Filmproduzent); Kahane, Peter (Filmregisseur)